Neue Mobilität, neue Chancen für den ländlichen Raum
09.12.2025 |
Die Tagung der Plattform Land zeigt: Mobilitätswandel stärkt Lebensqualität und Standorte
Die Herbsttagung der Plattform Land hat eindrucksvoll gezeigt, wie rasant sich Mobilität verändert – und welche Chancen dieser Wandel für den ländlichen Raum bietet. Unter dem Motto „Zukunft bewegt Land – Mobilität neu denken“ diskutierten Expertinnen und Experten, wie nachhaltige und verlässliche Mobilität Lebensqualität stärkt, Standorte sichert und Regionen zukunftsfähig macht.
Zum Auftakt gab Alexandra Appel vom IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität in Berlin einen Überblick über zentrale Trends und Herausforderungen. Sie betonte, dass Mobilität im ländlichen Raum ein entscheidender Faktor für wirtschaftliche Entwicklung, soziale Teilhabe und Klimaschutz ist. Digitalisierung, Elektrifizierung und neue Mobilitätsangebote veränderten weltweit das Unterwegssein – und eröffneten gerade ländlichen Regionen neue Gestaltungsspielräume.
„Es geht nicht darum, jemandem etwas zu verbieten – auch nicht das Autofahren. Entscheidend ist, attraktive Alternativen zu schaffen: sichere Radwege, schnelle Fußwege, zuverlässige Bus- und Zugverbindungen. Wenn die Angebote überzeugen, steigen die Menschen um – und dann erkennen immer mehr die Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Lebensqualität“, erklärte Hannes Niederkofler, Präsident des Regional Management LAG Pustertal.
Südtirol kommt in Bewegung
Wie weit Südtirol bereits ist, zeigte Harald Reiterer, Bereichsleiter Green Mobility der STA – Südtiroler Transportstrukturen AG. Er präsentierte zahlreiche innovative Projekte, die heute schon wirken oder sich in Umsetzung befinden – von Pedibus-Modellen, Rufbus- und Bedarfsverkehren, attraktiveren Fußwegen und Kirchsteigen, Radwegen und Radfahrstreifen bis hin zum Ausbau der Zuginfrastruktur und dichteren Takten im Busverkehr.
Reiterer räumte zudem mit Mythen rund um Elektromobilität auf: Über den gesamten Lebenszyklus sei sie deutlich klimafreundlicher als Verbrenner – beim Rohstoffbedarf, den Emissionen und den Transportwegen. Transparente Fakten seien entscheidend, um Vertrauen zu schaffen.
Ein starkes Beispiel für den technologischen Wandel präsentierte Andreas Rogger von der diesjährigen Mobilitätspreisträgerin Alpitronic GmbH. Heute Weltmarktführerin für Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge installierte das Unternehmen seit Markteinführung 2017 über 100.000 Ladesäulen in über 50 Ländern mit insgesamt rund 150 Millionen Ladevorgängen. Das zeigt klar: Elektromobilität ist längst ein zentraler Baustein einer zukunftsfähigen und innovativen Mobilität.
„Die Beispiele zeigen, dass der ländliche Raum nicht Zuschauer ist, sondern Treiber einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung – durch Innovationskraft, mutige Entscheidungen, Kooperation und konkrete Maßnahmen“, betonte Andreas Schatzer, Präsident der Plattform Land.
BILD1 – v.r.n.l. Harald Reiterer (STA – Südtiroler Transportstrukturen AG), Hannes Niederkofler (Präsident des Regional Management LAG Pustertal) und Moderator Matthias Bertagnolli (Plattform Land) im Dialog.
Quelle: Simon Profanter/PL
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