Kunst auf dem Rathausplatz – und ein Gespräch darüber, was sie auslöst
03.12.2025 |
In einer Stadt, die sich zwischen Alltagstempo und touristischem Blick bewegt, entstehen manchmal Momente, die den Raum neu definieren. Auf dem Bozner Rathausplatz steht derzeit ein solcher Moment: „Versöhnung“, das jüngste Werk des UNIKA-Künstlers Armin Grunt.
Mächtige Holzskulpturen, roh und fein zugleich, erzählen von Energie, Spannung, Aufbruch – und von jenem Zwiespalt, der entsteht, wenn Menschlichkeit und Anspruch aufeinandertreffen. Ein Kunstwerk, das sich nicht konsumieren lässt, sondern Antworten fordert.
Dass dieses Werk hier steht und wirkt, ist kein Zufall. Es passt in eine Zeit, in der Kunst wieder stärker im öffentlichen Raum stattfindet – als Dialog, nicht als Dekoration. Genau dieser Dialog stand auch im Mittelpunkt, als lvh-Vizepräsident Hannes Mussak und Filip Piccolruaz, Obmann der Berufsgruppe Kunsthandwerk im lvh und selbst UNIKA-Mitglied, den Künstler vor Ort trafen. Es war ein Austausch, wie er selten gelingt: unmittelbar, handwerklich geprägt, ohne Pathos – und gerade deshalb intensiv.
Dabei ergab sich ein weiteres wichtiges Treffen: Mussak sprach im Zuge der Ausstellung auch mit dem Bozner Bürgermeister Claudio Corrarati. Es ging um die Rolle von Kunst und Handwerk im urbanen Raum, um Sichtbarkeit und um die Frage, wie eine Stadt Orte schaffen kann, an denen Ideen nicht nur gezeigt, sondern verstanden werden. Kunst als Schnittstelle, Handwerk als Haltung – so lässt sich dieser Moment beschreiben.
„Versöhnung“ steht noch bis zum 26. Jänner mitten auf dem Rathausplatz. Ein Kunstwerk, das sich nicht erklären lässt, ohne es gesehen zu haben. Und ein Zeichen dafür, dass öffentliches Handwerk mehr kann als schmücken: Es kann Gespräche anstoßen – zwischen Kunst und Politik, zwischen Menschen und Stadt.
Bild 01 (v.l.): Hannes Mussak und Claudio Corrarati – Foto © lvh.apa
Bild 02: Die Skulpturen des UNIKA-Künstlers Armin Grunt – Foto © lvh.apa
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