Zukunft des Warenverkehrs: lvh im Austausch mit Confartigianato Trasporti
06.06.2025 |
Der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) hat sich kürzlich mit dem neuen Generalsekretär von Confartigianato Trasporti, Sergio Lo Monte ausgetauscht.
Bei dem Treffen wurden aktuelle Herausforderungen im Warentransportsektor und mögliche Lösungsansätze auf nationaler Ebene intensiv diskutiert. Ziel des Austausches war es, die Perspektiven Südtiroler Betriebe in den politischen Diskurs einzubringen – praxisnah, lösungsorientiert und mit klaren Erwartungen.
CQC-Ausbildung: Entlastung dringend nötig
Ein zentraler Punkt war die Reform der CQC-Ausbildung (Nachweis für die berufliche Befähigung von Fahrerinnen und Fahrern im Güterverkehr). Die derzeitigen 280 Pflichtstunden gelten in der Branche als überzogen – sowohl was den Zeitaufwand als auch die Kosten betrifft. Eine Reduzierung der Ausbildungspflicht sowie flexiblere Modelle, wie ein gestaffelter Kurs über fünf Jahre oder die Zulassung zur Prüfung ohne verpflichtenden Kursbesuch, stehen im Raum. Diese Reformvorschläge orientieren sich an erfolgreichen Beispielen aus anderen EU-Staaten und sollen jungen Menschen den Einstieg in den Beruf erleichtern.
Bürokratieabbau beim Führerscheinerwerb
Auch beim Führerscheinerwerb herrscht Reformbedarf. Die bisherige Trennung von privater und beruflicher Ausbildung könnte gezielter auf zukünftige Berufskraftfahrerinnen und -fahrer ausgerichtet werden, um den Einstieg ins Transportgewerbe zu erleichtern. Darüber hinaus wurde vereinbart, dass der lvh künftig auf das Informationsnetzwerk von Confartigianato Trasporti zugreifen kann – ein wichtiger Schritt zur besseren Anbindung an nationale Entwicklungen.
Einig war man sich auch beim Thema Fahrer/innenmangel: Dieser stellt derzeit eine der größten strukturellen Herausforderungen für die Branche dar. Es brauche gezielte Informationskampagnen, bessere Förderbedingungen für Ausbildungen und attraktive Berufsperspektiven, um die Transportwirtschaft langfristig abzusichern.
Programme wie der „ABC Transport“-Kurs der Scuola di Sistema sollen künftig verstärkt genutzt werden. Der lvh plant dazu eine engere Abstimmung mit den Ausbildungszentren, um den Transfer von Theorie und Praxis weiter zu verbessern.
Klares Signal aus Südtirol
„Unsere Betriebe brauchen weniger Bürokratie, mehr Flexibilität und politische Rahmenbedingungen, die den realen Arbeitsalltag berücksichtigen“, betont Alexander Öhler, Obmann der Warentransporteurinnen und -transporteure im lvh. „Wir sind bereit, in die Ausbildung zu investieren – aber die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Sonst bleibt der Nachwuchs aus“, unterstreicht Öhler.
Das Treffen mit Lo Monte war ein wichtiger Schritt für eine stärkere Positionierung der regionalen Transportbetriebe in der nationalen Verkehrspolitik. Der lvh kündigte an, konkrete Reformvorschläge zu bündeln und als offizielle Eingabe an Confartigianato Trasporti zu übermitteln – mit dem Ziel, praktikable Lösungen auf den Weg zu bringen, die kleine und mittlere Transportunternehmen nachhaltig stärken.
Im Bild (v.l.n.r.): Alexander Öhler (Obmann der Warentransporteurinnen und -transporteure im lvh) und Sergio Lo Monte (Nationaler Sekretär Confartiginato Trasporti) – Foto © lvh.apa / UeT
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