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Transformationsturbo mit dem Handwerk anwerfen

10.10.2022 |

Vor welchen Herausforderungen das Südtiroler Handwerk derzeit steht, welche Rolle es in der Nachhaltigkeitsdebatte übernimmt und wie Handwerksunternehmer*innen die Nachhaltigkeit bereits aktiv leben, wurde im Rahmen des Tages des Handwerks heute im NOI Techpark aufgezeigt.

Über 180 Gäste waren der Einladung des Wirtschaftsverbandes Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) in den NOI Techpark gefolgt. Darunter vielzählige lvh-Mitglieder, Handwerksunternehmer*innen aus Bayern sowie zahlreiche Südtiroler Ehrengäste. Die diesjährige Veranstaltung stellte das Thema der Nachhaltigkeit und die Rolle des Handwerks in den Mittelpunkt. Es sind vor allem langfristige Ziele, die der lvh in diesem Kontext anstrebt.

lvh-Präsident Martin Haller betonte: „Nachhaltiges Handeln ist Teil der Identität des Handwerks. Seit jeher liegt es in unserer Natur und in unserem Unternehmergeist, die Dinge so anzupacken, dass sie positive und nachhaltige Auswirkungen auf unsere Arbeit, unsere Mitarbeiter*innen und unsere Umwelt haben. Das erfolgreiche Meistern der Herausforderungen der Zukunft ist allerdings nur im gemeinsamen Schulterschluss möglich.“ Konkret verwies er damit auf die derzeitige Energiekrise, die auf den Schultern vieler Unternehmen lastet, auf das nach wie vor akute Fachkräfteproblem, welches zahlreiche Betriebe in Schwierigkeiten bringt, aber auch auf generelle gesetzliche Rahmenbedingungen, welche den täglichen Zeit- und Kostenaufwand der Unternehmer*innen nicht erleichtern.

In diesem Sinne gehe es primär darum, gemeinsam Spuren vorzuleben und zu hinterlassen. Die aktive Rolle des Handwerks in den verschiedenen Veränderungsprozessen sei vor allem auch eine Chance. Dazu unterstrich lvh-Vizepräsident Hannes Mussak im Rahmen der Veranstaltung: „Das Handwerk ist der aktive Gestalter der Zukunft. Egal um welche Themen oder Herausforderungen es sich handelt, die Stärken des Handwerks bestehen darin, mit Flexibilität und Innovationsgeist immer wieder neue Lösungswege zu finden.“

Klare Ideen und Vorschläge, wie nachhaltiges und zirkuläres Wirtschaften zukünftig noch stärker gelebt werden kann, erläuterte der Rat für nachhaltige Entwicklung in Deutschland, Werner Schnappauf. Anhand von Beispielen und Initiativen illustrierte er die Rolle der Unternehmen im Nachhaltigkeitskreislauf: „Gerade aus der Krise heraus haben die Handwerksbetriebe nun die Chance, den Transformationsturbo anzuwerfen. Wir haben die Technologien, um Wirtschaft und Umwelt in Einklang zu bringen. Das Handwerk bringt die besten Herausforderungen hierfür mit.“

Auch die Südtiroler Landesregierung hat sich hinsichtlich Nachhaltigkeit ehrgeizige Ziele gesteckt und bereits einige Maßnahmen umgesetzt. Dass das Handwerk in diesem Prozess eine wichtige Rolle spielen und mit seinen Wettbewerbsstärken punkten wird, unterstrich Landeshauptmann Arno Kompatscher. Landesrat Philipp Achammer ging in seinen Grußworten auf die gelebte soziale Nachhaltigkeit der Unternehmen vor allem in ihrer Rolle als Ausbildungsbetriebe ein. Umso wichtiger sei die Anerkennung und Gleichstellung der akademischen und beruflichen Ausbildung.

Besonderer Preis vergeben
Der Verein zur Förderung des deutschen Handwerks e.V. (VFH) in München, mit welchem der Tag des Handwerks bereits seit vielen Jahren gemeinsam organisiert wird, vergibt jährlich den VFH-Förderpreis Handwerk. Der Preis richtet sich an eine Person oder eine Institution, die sich um die Entwicklung des Handwerks verdient gemacht hat. Ausgewählt werden hierbei Personen oder Institutionen aus dem deutschsprachigen Alpenraum. In diesem Jahr übergab der Vorsitzende des VFH und Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl die Auszeichnung an Professor Dr. Julian Nida-Rümelin. „Er erhält diesen Preis, da er für ein Bildungssystem plädiert, das die Vielfalt von Begabungen wertschätzt“, betonte Peteranderl im Zuge der Ehrung. In einem Essay erklärt Nida-Rümelin, warum der Wirtschaftsstandort Deutschland eine Rückbesinnung auf die duale Berufsausbildung braucht (2014 erschienen: „Der Akademisierungswahn – Zur Krise beruflicher und akademischer Bildung“). Er hat somit schon vor Jahren betont, dass die besondere Stärke des deutschen Bildungssystems als Ganzes erhalten werden muss und dazu auch eine hochwertige Berufsausbildung im dualen System gehört, die exzellente Facharbeiterschaft hervorbringt. Nida-Rümelin fordert gleichen Respekt vor allen Talenten, denn jede Begabung ist gleichwertig und verdient die gleiche Anerkennung – ob es sich nun um eine Elektrotechnikerin, einen Professor oder Manager oder um eine Erzieherin handelt. 

Bild 1: lvh-Präsident Martin Haller beim diesjährigen Tag des Handwerks
Bild 2: Über 180 Gäste kamen in den NOI Techpark
Bild 3: Anhand von Stationen mit Unternehmen wurde die ökologische, ökonomische und soziale Perspektive der Nachhaltigkeit im Handwerk aufgezeigt
Bild 4: Preisvergabe für besondere Verdienste im Handwerk, überreicht vom Präsidenten der Handwerkskammer für München und Oberbayern, Franz Xaver Peteranderl, an Professor Dr. Julian Nida-Rümelin

Fotos: © lvh.apa

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