Menü close
Wofür interessieren Sie sich?
DE
Home > Öffentliche News > Öhler: „Wir fordern Taten statt Worte!“

Öhler: „Wir fordern Taten statt Worte!“

21.10.2025 |

Alexander Öhler, der Obmann der lvh-Warentransporteurinnen und -transporteure kritisiert das Slot-System, die Fahrverbote und die politische Untätigkeit.

Zwischen Tiroler Fahrverboten, Staus auf der A22 und bürokratischen Pilotprojekten wie dem geplanten Slot-System spitzt sich die Lage für Südtirols Warentransportunternehmen weiter zu.

EU klagt – eigentliches Problem bleibt ungelöst
Während die EU Italien wegen der mangelhaften Umsetzung der Wegekostenrichtlinie verklagt – sie verlangt, dass sich die Maut stärker an den CO₂-Emissionen der Fahrzeuge orientiert – zeigt sich für die Branche einmal mehr, wie inkonsequent europäische Verkehrspolitik gehandhabt wird. „Einerseits pocht Brüssel auf mehr Umweltgerechtigkeit, andererseits schaut man tatenlos zu, wie Tirol mit willkürlichen Fahrverboten den freien Warenverkehr blockiert“, kritisiert Öhler. „Das ist Doppelmoral auf EU-Ebene – und am Ende zahlen unsere Betriebe den Preis dafür.“

Belastung für Wirtschaft und Bevölkerung gleichermaßen
Seit der einspurigen Verkehrsführung über die Luegbrücke herrscht Dauerstau. „Tagsüber reiht sich Lkw an Lkw, während die Strecke nachts gähnend leer ist – das ist pure Ineffizienz!“, kritisiert Öhler. Er fordert die Aufhebung des nächtlichen Überholverbots für Lkw zwischen 22 und 6 Uhr, eine Überarbeitung des Fahrverbotskalenders, mehr europäische Koordination statt nationaler Alleingänge sowie eine Beschleunigung der Bauarbeiten durch Nacht- und Drei-Schicht-Betrieb. „Das sind Maßnahmen, die sofort Entlastung bringen würden – keine Visionen für die ferne Zukunft“, so der Obmann.
Die Auswirkungen des Dauerstaus treffen längst nicht nur Spediteurbetriebe, sondern auch die Bevölkerung in den Tälern. Lieferverzögerungen, steigende Kosten und Umweltbelastung sind die Folge. „Unsere Fahrerinnen und Fahrer stehen stundenlang im Stau, die Kosten explodieren, und die Versorgungssicherheit leidet. Das betrifft jeden Haushalt in Südtirol“, warnt Öhler.
Auch das von Landeshauptmann Kompatscher und Verkehrsminister Salvini diskutierte Slot-System sieht der Obmann kritisch: „Wenn man den Verkehr reglementieren will, dann bitte fair – für alle Fahrzeuge, nicht nur für Lkw.“ Ebenso unrealistisch sei der politische Hype um Elektro-Lkw: „Ein Elektro-Lkw kostet das Dreifache eines Dieselmodells, hat aber nur die halbe Reichweite. Zwischen politischen Luftschlössern und betrieblicher Realität klafft eine gewaltige Lücke.“

Klare Worte an die Landesregierung
Der lvh-Obmann macht deutlich: Wenn Politik und Verwaltung weiterhin auf Verzögerung setzen, droht ein wirtschaftlicher Rückstau mit gravierenden Folgen. „Unsere Betriebe wollen keine Sonderrechte, sie wollen faire Bedingungen. Es geht um Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Respekt vor der täglichen Arbeit jener, die Südtirol versorgen.“
Öhler fordert ein rasches Gespräch mit den politischen Verantwortlichen: „Es wird viel geredet, aber es passiert nichts. Wir Transportunternehmen stehen mit dem Rücken zur Wand. Wir brauchen endlich eine klare Aussprache mit der Landesregierung – und zwar jetzt, nicht irgendwann.“

Im Bild: Alexander Öhler, Obmann der Warentransporteurinnen und -transporteure im lvh – Foto © lvh.apa

Von den Vorteilen für lvh-Mitglieder profitieren
Noch offene Fragen?

Keine Sorge: Kontaktieren Sie uns einfach.
Wir sind gerne für Sie da!

1
/
1
Headset vor Telefon auf einem Bürorahmen