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Nachhaltigkeit bei öffentlichen Ausschreibungen

19.12.2022 |

Öffentliche Ausschreibungen stellen für Südtirols Handwerk unverzichtbare Auftragsmöglichkeiten dar. So auch im Fall des geplanten Ausbaus des Biathloncenters für die Olympischen Spiele 2026 in Antholz. Durch das Landesvergabegesetz können lokale Unternehmen unkompliziert und vorteilhaft beteiligt werden. Die Gemeinde Rasen-Antholz sträubt sich allerdings.

Zahlreiche öffentliche Auftraggeber wie Land und Gemeinden nutzen die Spielräume des Landesvergabegesetzes bereits vorbildhaft. Dadurch können große Bauprojekte auch für kleine Betriebe zu interessanten Aufträgen werden. Durch die Möglichkeit, ein Bauvorhaben, eine Lieferung oder eine Dienstleistung in Lose und Gewerke zu unterteilen, erhalten KMU Zugang zu öffentlichen Aufträgen.

Dieses Ziel strebt der lvh auch für die Ausschreibungen im Rahmen der geplanten Bauprojekte im Biathloncenter in Antholz an, wo 2026 die Olympischen Spiele ausgetragen werden. Die nachhaltige Umsetzung der Spiele soll dabei stark im Vordergrund stehen. Entsprechend macht der lvh auf die Nachhaltigkeitseffekte bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen aufmerksam. „Der Vorteil dieser Vergabeart liegt klar in der Stärkung der Nahversorgung, in der Sicherung der lokalen Wirtschaftskreisläufe, aber vor allem auch in nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. Die Einbindung zahlreicher Akteure der lokalen Bauwirtschaft bedeutet, dass die Unternehmen ihrer Verantwortung bis in die Produktions- und Lieferketten nachkommen und so Mehrwerte für Wirtschaft und Gesellschaft schaffen.

Es gibt genügend Großprojekte in Südtirol, die nach dem Beispiel der Aufteilung in Lose und Gewerke erfolgreich umgesetzt wurden. Für uns ist unverständlich, warum dies im Rahmen der Ausschreibung des Biathloncenters nicht funktionieren sollte“, bringt es lvh-Bezirksobmann des Oberpustertals Dieter Happacher auf den Punkt. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit von Seiten der Gemeinde Rasen-Antholz erweist sich jedoch als sehr mühsam. lvh-Vizedirektor Walter Pöhl bedauert: „Wir haben uns bereits mehrmals mit der Gemeinde über die Möglichkeiten und vor allem die Vorteile dieser Vergabeart ausgetauscht. Es gibt viele positive Nebeneffekte, die sich aus der Aufteilung in Lose und Gewerke ergeben. So kommt es – im Gegensatz zur Vergabe an ein Generalunternehmen - nicht zu Preisabschlägen für die Subunternehmer, sondern der Mehrwert bleibt bei den einzelnen Firmen. Die Aufteilung in Lose und Gewerke bietet zudem Einsparpotential für die Auftraggeber, Arbeits- und Ausbildungsplätze werden erhalten und die kleinstrukturierte Wirtschaft gefördert, welche in Südtirol immerhin über 90 Prozent der Betriebe ausmacht.“

Vorzeigebeispiele in diesem Zusammenhang sind im Vinschgau die Gemeinde Naturns oder auch die Bezirksgemeinschaft, welche die Spielräume der Auftragsvergabe im Sinne der kleinen Betriebe nutzen. „Nicht das wirtschaftlich günstigste Angebot sollte das oberste Kriterium für die Vergabe sein. Es gibt eine Reihe von weiteren Kriterien, die bei öffentlichen Aufträgen eine Rolle spielen wie zum Beispiel die Aufwertung lokaler Ressourcen, Null-Kilometer-Kriterien usw. Bestehende Beispiele zeigen, dass die Vergabe nach Losen und Gewerken sehr wohl möglich ist und auch kleine Betriebe unkompliziert in Projekte eingebunden werden können“, betont Happacher. Durch lokale Auftragnehmer könne eine verlässliche und qualitätsstarke Versorgung und Dienstleistung sichergestellt werden. Der lvh hat frühzeitig mit der örtlichen Gemeindeverwaltung das Gespräch gesucht, damit die Ausschreibungen auch im Sinne der kleinen Betriebe erfolgen können und hofft nun auf die gewünschte Zusammenarbeit.

Foto: 1) Öffentliche Ausschreibungen; 2) Im Bild: Dieter Happacher, lvh-Bezirksobmann im Oberpustertal – Foto: © Alan Bianchi

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