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Haller: „Zurück zur Normalität!“ Ziel muss es sein, in die Zukunft zu denken.

09.04.2022 |

Erstmals wieder in Präsenz fand heute die Landesversammlung des Südtiroler Handwerks mit über 180 lvh-Delegierten im Waltherhaus in Bozen statt. Der einstimmige Tenor: Die Stärke des Handwerks soll genutzt werden, um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gemeinsam zu stemmen.

Als ob Corona nicht bereits genug Spuren hinterlassen hätte – die gesamte Wirtschaft wird zusätzlich von enormen Preisanstiegen im Energie- und Rohstoffsektor geplagt und bekommt auch die Folgen des Ukraine-Konflikts zu spüren. Rund um diese Themen drehte sich heute alles bei der Landesversammlung des Südtiroler Handwerks. lvh-Präsident Martin Haller und begrüßte nach zwei Jahren Corona-Pause die rund 180 Funktionäre wieder persönlich. „Es sind nach wie vor außergewöhnliche Zeiten, die außergewöhnliche Leistung erfordern. Die Agenda, die jeder Handwerksbetrieb täglich zu erfüllen hat, ist lang und zehrend“, betonte der Präsident im Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa). Und dennoch wolle man mit Zuversicht in die Zukunft schauen. In dieselbe Kerbe schlug auch Confartigianato-Präsident Marco Granelli, der gerade die Stärken des Handwerks in dieser Zeit hervorhob. Das Handwerk verstehe es mit maßgeschneiderten Lösungen individuelle Situationen anzugehen.

 

Preissteigerungen und Materialengpässe als größte Bremsklötze

Aufgrund von Materialengpässen in nahezu allen Bereichen hat sich ein nicht unerheblicher Auftragsbestand aufgestaut, der auch wegen eines Mangels an Arbeitskräften und besonders Fachkräften nur langsam abgebaut werden kann. Die Preissteigerungen bei den Rohstoffen und seit kurzem auch die hohen Energiepreise haben zu einem erhöhten Kostendruck auf die Betriebe und in Folge zu einem Anstieg der Inflation geführt. „Wir wollen wieder zurück zur Normalität“, bekräftigte der lvh-Verbandschef, „wir müssen wieder eine Balance finden zwischen öffentlichen Investitionen und privater Nachfrage, welche es anzukurbeln gilt, um damit das Inflationsrisiko zu begrenzen.“

 

Mut, Innovationskraft und Wissensgewinn gefragt

Die aktuelle Situation birgt aber auch große Chancen für das Südtiroler Handwerk. Davon ist Roland Benedikter, Co-Leiter des Center for Advanced Studies bei Eurac Research und Gastreferent der Landesversammlung stark überzeugt: „Südtirols Klein- und Mittelbetriebe sind mehr denn je gefordert, sich mit neuen Technologien zu befassen. Die verknappten Rohstoffe und die wachsende Inflation führen dazu, dass Unternehmen effizienter werden müssen und daher fieberhaft nach Möglichkeiten suchen, Unnötiges wegzulassen, Digitalisierung voranzutreiben und günstiger zu produzieren. Künstliche Intelligenz und Blockchain-Technologien vermehrt einsetzen und die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft verstärken.“

 

Herausforderungen aktiv angehen
Antworten auf die Energie- wie Rohstoff- und Preiskrise könnten nur gemeinsam gesetzte Maßnahmen sein. So der Tenor der politischen Vertreter. Landeshauptmann Arno Kompatscher kündigte in Hinblick auf die Preissteigerungen die Einrichtung eines technischen Tisches an, wo gemeinsam nach Lösungen gesucht und konkrete Maßnahmenvorschläge diskutiert werden sollen. Auch Landesrat Philipp Achammer zeigte sich zuversichtlich in der Bewältigung der bestehenden Herausforderungen, zumal das Handwerk Eigenschaften wie Flexibilität, Kreativität und vor allem eine große Ausbildungsbereitschaft mit sich bringe.

 

Chancen wahrnehmen

Südtirols Kleinst- und Kleinbetriebe haben wahrlich in der Krise mit Agilität und Flexibilität gepunktet. Nichtsdestotrotz wird es für Unternehmen immer schwieriger, wettbewerbsfähig zu bleiben. „Umso mehr sollten wir die Chance wahrnehmen, den wirtschaftlichen Wandel mit seinen Optimierungspotenzialen und -möglichkeiten zu identifizieren und anzupacken. Gerade in Hinblick auf die Nachhaltigkeit können sich Betriebe Wettbewerbsvorteile in der Wertschöpfungskette sichern. Dies kann sich wiederum positiv auf die Ausbildung von Lehrlingen und die Fachkräftegewinnung auswirken. Entweder wir nutzen die sich neu bietenden Chancen oder wir laufen der Entwicklung atemlos hinterher. Dies entscheiden wir, packen wir es also an!“ unterstrich der Verbandschef.

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