„Kein Interesse an gelenkter Lieferverzögerung“
18.12.2025 |
Die Warentransporteurinnen und -transporteure im lvh weisen den jüngsten Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung durch hds-Präsident Moser entschieden zurück
Verärgert zeigen sich die Warentransporteurinnen und -transporteure im lvh über die jüngsten Vorwürfe des hds-Präsidenten Philipp Moser, wonach lokale Speditionsfirmen durch angebliche prioritäre Servicevereinbarungen mit großen Onlinehändlern wie Amazon eine Wettbewerbsverzerrung zulasten heimischer Betriebe verursachen würden.
„Dieser Vorwurf ist weit hergeholt und entspricht nicht der Realität“, stellt Alexander Öhler, Obmann der Warentransporteure im lvh, klar. „Gerade in der Vorweihnachtszeit stehen unsere Betriebe unter enormem Druck: Das Paketaufkommen ist außergewöhnlich hoch, der Auslieferungsbedarf entsprechend groß. Es gibt keinerlei Interesse – weder wirtschaftlich noch organisatorisch – an einer bewusst gelenkten Lieferverzögerung.“
Öhler betont, dass Speditions- und Transportunternehmen tagtäglich bemüht seien, alle Sendungen so rasch und zuverlässig wie möglich zuzustellen – unabhängig davon, ob es sich um lokale Betriebe oder internationale Händler handle. „Unsere Mitglieder arbeiten am Limit. Priorisierungen im Sinne einer Benachteiligung heimischer Unternehmen wären nicht nur geschäftsschädigend, sondern auch vollkommen unlogisch“, so Öhler.
Engpässe seien derzeit vor allem auf strukturelle Faktoren zurückzuführen: ein saisonal stark erhöhtes Paketvolumen, Personalmangel sowie witterungs- und verkehrsbedingte Herausforderungen. „Diese Situation trifft die gesamte Branche – europaweit. Sie als gezielte Marktverzerrung darzustellen, greift zu kurz und verkennt die tatsächlichen Rahmenbedingungen“, unterstreicht Öhler.
Die Warentransporteurinnen und -transporteure im lvh plädieren daher für eine sachliche Einordnung der aktuellen Liefersituation. „Statt Schuldzuweisungen brauchen wir Verständnis für die komplexen Abläufe in der Logistik und gemeinsame Lösungen, um Lieferketten langfristig zu stärken – gerade im Interesse der heimischen Wirtschaft“, betont Öhler abschließend.
Im Bild:
1) Hohes Paketaufkommen zu Weihnachten – Foto: (c) Shutterstock.com
2) Alexander Öhler, Obmann der Warentransporteurinnen und -transporteure im lvh – Foto: (c) lvh.apa
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