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Handwerk benötigt klare Gesetze und schlanke Verfahren

30.08.2023 |

Was das Südtiroler Handwerk zurzeit beschäftigt, die aktuellen Themen und Herausforderungen, wie es um die wirtschaftliche Lage steht und worauf man in Zukunft setzen will, erläuterte die Verbandsspitze heute beim lvh-Sommergespräch.

lvh-Präsident Martin Haller fasst die aktuellen Herausforderungen des Südtiroler Handwerks punktgenau zusammen: Inflation und hohe Zinsen hemmen die Modernisierung. Der Rückgang der Baukonzessionen bedeute einen Investitionsstopp. Die Problematik der Rekrutierung neuer Fachkräfte hemmt die Produktivität. „Wir müssen die lokale Wertschöpfung generieren, stärken und nicht mit unnützen Auflagen und Regelungen schwächen. Die Handwerksbetriebe sind hier ein Schlüssel und Antwort darauf, wo wir hinwollen“, erklärt Haller.

Nun gehe es darum, auf diese Entwicklungen aufzubauen und die Resilienz der Unternehmen zu stärken. Hierfür seien jedoch einige Voraussetzungen erforderlich. Die lokale Produktion und somit die Arbeitgeber vor Ort, müssten gestärkt werden. Dazu müsse auch ein gesundes Maß an Bauprojekten weiterhin möglich sein. „Das Handwerk gestaltet bei allen Prozessen mit“, so der lvh-Präsident.

Das Handwerk bietet große Perspektiven

Das Handwerk bietet gerade der Jugend extrem viele Möglichkeiten. „Sich für einen Beruf im Handwerk zu entscheiden, bedeutet mit Kopf und Hand Leistung zu bringen, sich selbst zu verwirklichen und bereits früh eine finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen“, betont lvh-Vizepräsident Hannes Mussak. Um diesen Weg zu bereiten, sei die Berufsorientierung ab 14 Jahren eine einzigartige Chance. Gemeinsam mit dem Landesrat für Wirtschaft und Bildung, Philipp Achammer, sei es gelungen, dies konkret umzusetzen: „Damit haben jungen Menschen die Möglichkeit, schon frühzeitig die vielen attraktiven Arbeitsmöglichkeiten kennen zu lernen und Betriebe können dem Nachwuchs spannende Arbeitsfelder aufzeigen“, ergänzt Mussak.

Zum Handwerk gehören Familien ebenso wie ältere Semester. Auch hier gelte es die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, damit z. B. Mütter früher in die Arbeitswelt zurückkehren können. Um Know-how und verdiente Mitarbeiter, wichtige Arbeitskräfte, nicht zu verlieren müsse man ebenfalls attraktive Rahmenbedingungen schaffen. „Es gibt vielzählige, arbeitswillige Pensionäre, die noch weiterarbeiten möchten. Für die Unternehmen stellen diese Personen - gerade in Zeiten des Fachkräftemangels - wichtige Arbeitskräfte dar. Wo gewünscht, sollte es gelingen diese wertvollen Mitarbeiter/innen weiter zu beschäftigen, ohne dass für sie Nachteile entstehen,“ erklärt lvh-Vizepräsident Mussak.

Handwerk packt an

Als Vertreter von 8.000 Handwerksbetrieben bringt der lvh mit über 1.000 Funktionärinnen und Funktionären laufend wichtige Themen des Handwerks bei den politischen Entscheidungsträgern vor, um die Interessen des Handwerks zu gewährleisten. „Südtirols Betriebe sind es gewohnt stets an Lösungen zu arbeiten und diese weiterzuentwickeln. Umgekehrt benötigen sie aber Maßnahmen und Gesetze, die entlang der handwerklichen Erfordernisse ausgerichtet sind und nicht noch mehr bürokratische, zeitliche und finanzielle Auflagen bedeuten“, so lvh-Vizepräsident Hannes Mussak. Wenn es beispielsweise um Förderungen gehe, müssten diese gezielt für sinnvolle Investitionen und Weiterentwicklungen der Betriebe eingesetzt werden.

Ein Instrument dazu ist die Aktivierung des Rotationsfonds. „Es handelt sich dabei um ein wertvolles Finanzierungselement, das bereits in der Vergangenheit stark von Handwerksbetrieben - gerade kleinstrukturierten - genutzt wurde. Jetzt ist der Moment, diesen wieder zu aktivieren“, unterstreicht Mussak.

Energie- und Klimawende mit Akteur Handwerk

Der lvh befürwortet den Energiewandel und die Ausrichtung hin zu erneuerbaren Energiequellen und ist bereit sich mit seiner Erfahrung, seinem Wissen und Können aktiv am Südtiroler Klimaplan zu beteiligen. Für das Handwerk gibt es im Zuge der Klima- und Energiewende nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen: „Das Handwerk ist Partner und Umsetzer des angestrebten Transformationsprozesses. Es gilt das Handwerk bei der Umsetzung der Aktionsfelder auch auf politischer Ebene als Experte aktiv mit einzubinden“, hebt lvh-Präsident Martin Haller hervor.
In allem gilt stets der Grundsatz: Es braucht klare Gesetze und schlanke Verfahren. Entwicklungsbeiträge müssen ermöglicht werden, anstatt Vermeidungsbeiträge zu rechtfertigen. „Das Handwerk ist bereit mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen. Erforderlich dabei sind Kooperation und Partnerschaften, nur gemeinsam können Transformationsprozesse gelingen“, fasst lvh-Vizepräsident Giorgio Bergamo zusammen.

Martin Haller stellt abschließend fest: „Wir haben einen langen Transformationsprozess und Weg vor uns, der neben den Herausforderungen auch zahlreiche Chancen bietet. Nutzen wir diese!“

Im Bild (v.l.n.r.): lvh-Vizepräsident Giorgio Bergamo, lvh-Präsident Martin Haller und lvh-Vizepräsident Hannes Mussak

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